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23.11.2025
5 Minuten Lesezeit

Dropshipping mit JTL: Chancen, Prozesse und worauf es wirklich ankommt

Dropshipping ist kein Wundermittel, aber ein starker Hebel, wenn du es richtig umsetzt. Mit JTL-Wawi und einer klaren Struktur kannst du dein Sortiment gezielt erweitern und dein Geschäft effizient steuern.

Wenn es um Dropshipping geht, kursieren viele falsche Vorstellungen. Manche selbsternannten „Gurus“ verkaufen Kurse, mit denen man angeblich schnell reich wird. Das ist Quatsch. Dropshipping ist kein Selbstläufer und erst recht kein Wundermittel. Aber es ist ein starkes Werkzeug, wenn man es richtig einsetzt.

Wer den Prozess versteht, kann ohne Risiko sein Sortiment erweitern, neue Produktgruppen testen und flexibel auf Trends reagieren. Keine Lagerkosten, keine Kapitalbindung, kein zusätzliches Personal. Dafür aber die Chance, schnell auf Kundenwünsche einzugehen. Dropshipping ist kein Ersatz für ein solides Geschäftsmodell, sondern praktische Erweiterung.

Wie Dropshipping funktioniert und wie die Ware fließt

Im Kern ist Dropshipping recht einfach. Der Kunde bestellt in deinem Shop oder über einen Marktplatz. Du leitest diese Bestellung an deinen Lieferanten weiter. Der Lieferant verschickt die Ware direkt an deinen Kunden. Der Kunde bekommt seine Lieferung, denkt dabei an dich und nicht an deinen Partner.

Genau das ist der entscheidende Punkt. Für den Kunden existiert der Lieferant nicht. Er sieht deine Marke, dein Logo und dein Versprechen. Wenn etwas schiefgeht, bist du der Ansprechpartner. Du trägst die Verantwortung.

Damit steht dein Ruf auf dem Spiel.

Deshalb ist Dropshipping immer auch eine Vertrauensfrage. Du vertraust einem Partner einen Teil deines Geschäfts an. Wenn der nicht sauber arbeitet, fällt das auf dich zurück.

Richtig umgesetzt kann Dropshipping aber sehr effizient sein. Du kannst dein Sortiment gezielt ausbauen, ohne ein zusätzliches Lager aufzubauen. Du kannst neue Nischen testen, ohne Kapital zu binden. Und du kannst saisonale oder trendbasierte Produkte anbieten, ohne Risiko.

Indirektes Dropshipping

Neben dem klassischen Modell gibt es eine zweite Variante, die in der Praxis häufig übersehen wird. Das ist das indirekte Dropshipping. In diesem Fall leitest du die Bestellungen deiner Kunden nicht einzeln an den Lieferanten weiter. Stattdessen sammelst du sie und platzierst einmal täglich oder in einem festen Rhythmus eine Sammelbestellung.

Der Lieferant schickt die Ware gesammelt zu dir. In deinem Lager oder Versandbereich teilst du die Artikel dann den einzelnen Kundenaufträgen zu und verschickst alles gemeinsam. Auf diese Weise kannst du Bestellungen aus verschiedenen Quellen bündeln und dem Kunden trotzdem eine einheitliche Lieferung bieten.

Das lohnt sich vor allem, wenn du Wert auf ein sauberes Markenbild legst und mehrere Lieferanten im Einsatz hast. Der Kunde erhält ein Paket von dir, sauber verpackt und in deiner Optik. Er merkt nicht, dass Teile der Bestellung ursprünglich von einem externen Partner stammen.

Der Aufwand ist höher als beim klassischen Dropshipping, weil du Zwischenlagerung und Kommissionierung übernimmst. Dafür hast du die volle Kontrolle über Qualität, Verpackung und Kommunikation. Wer auf Kundenerlebnis und Markenwirkung achtet, profitiert langfristig von dieser Variante.

Dropshipping-Prozesse in JTL-Wawi

JTL-Wawi bietet Händlern alle nötigen Funktionen, um Dropshipping sauber abzubilden. Die meisten wissen gar nicht, wie stark die Software dafür vorbereitet ist.

Lieferanten aktivieren

Zuerst legst du im Lieferantenstamm fest, wer Dropshipping anbieten darf. Jeder Lieferant, der für den direkten Versand infrage kommt, wird dafür aktiviert. Anschließend markierst du im Artikelstamm, welche Produkte Dropshipping-fähig sind.

Damit weiß JTL-Wawi: Wenn für diesen Artikel ein Auftrag eingeht, wird er nicht aus dem eigenen Lager versendet, sondern direkt über den Partner.

Automatisierung der Abläufe

Der nächste Schritt ist entscheidend. Du kannst Bestellungen an Dropshipping-Lieferanten automatisch erzeugen lassen. Dafür legst du Exportvorlagen an, die z. B. als XML oder CSV an den Lieferanten übermittelt werden. Diese Vorlagen definieren, welche Daten übertragen werden – Artikelnummern, Mengen, Adressen, Versandarten.

In Kombination mit Workflows kannst du steuern, wann diese Vorlagen ausgelöst werden. Zum Beispiel: „Wenn Auftrag bezahlt → Dropshipping-Bestellung an Lieferant senden.“ Das spart Zeit und verhindert Fehler.

Mein Tipp aus der Praxis: Lege für jeden Lieferanten eine eigene Vorlage an. Jeder hat andere Anforderungen, Formate oder Übertragungswege. Wenn du das sauber trennst, bleibt dein Prozess stabil und nachvollziehbar.

Versand und Auslieferung

Im Versanddialog kannst du für jede Position entscheiden, ob sie aus dem eigenen Lager oder per Dropshipping ausgeliefert wird. JTL-Wawi berücksichtigt dabei auch Teillieferungen. Wenn ein Teil aus deinem Lager kommt und der Rest vom Lieferanten, wird das automatisch getrennt behandelt.

So bleibt der Überblick gewahrt, und du kannst jederzeit nachvollziehen, welcher Partner welche Position ausgeliefert hat.

Jobby als Tool für stabile Dropshipping-Prozesse

Wir bei go eCommerce setzen in vielen Projekten auf Jobby, wenn es um Dropshipping geht. Warum? Weil kaum zwei Lieferanten gleich arbeiten. Jeder hat andere Formatierungen, Ablagestrukturen und Übertragungswege.

Jobby löst genau dieses Problem. Es verknüpft Aktionen, verarbeitet individuelle Formate und schafft eine einheitliche Struktur. So läuft der Datenaustausch zwischen JTL-Wawi und deinen Lieferanten automatisiert, stabil und nachvollziehbar.

Egal ob Bestandsabgleich, Bestellübertragung oder Versandinformationen. Jobby kümmert sich um die Abläufe im Hintergrund, während du dich auf das Geschäft konzentrierst. Gerade bei mehreren Dropshipping-Partnern ist das ein echter Gamechanger.

Den richtigen Dropshipping-Partner finden

Viele Händler glauben, gute Dropshipping-Partner wären schwer zu finden. Das stimmt nur bedingt. Viele Hersteller bieten inzwischen Dropshipping an, auch wenn sie es nicht öffentlich bewerben. Ein kurzer Anruf oder eine gezielte Anfrage wirkt oft Wunder.

Wichtige Fragen bei der Auswahl:

  • Wie oft werden Bestände aktualisiert? (Je häufiger, desto besser – weniger Risiko von Überverkäufen.)
  • Wann ist die tägliche Cut-Off-Zeit für Bestellungen?
  • Wie schnell erfolgt der Versand?
  • Wie werden Trackingdaten bereitgestellt?
  • Gibt es eine API-Anbindung oder läuft der Austausch über FTP? (API ist in jedem Fall die bessere Wahl.)

Wenn du ernsthaft Dropshipping betreibst, kommst du um eine moderne Schnittstelle nicht herum. APIs sind schneller, sicherer und zuverlässiger. FTP dagegen ist veraltet, fehleranfällig und schwer zu überwachen.

Verlange außerdem klare Vereinbarungen zu Lieferzeiten, Verpackung, Retouren und Markenauftritt. Dein Partner verschickt in deinem Namen, also muss auch das Auftreten zu deiner Marke passen.

Monitoring: Kontrolle bleibt beim Händler

Automatisierung ist kein Ersatz für Verantwortung. Egal wie stabil deine Prozesse laufen, am Ende bist du derjenige, der gerade steht. Wenn Bestellungen nicht übermittelt werden oder Trackingdaten fehlen, fällt das auf dich zurück und nicht auf deinen Dropshipper.

Deshalb brauchst du ein sauberes Monitoring. Ob direkt in JTL-Wawi, über Jobby oder über ein separates Dashboard, du solltest jederzeit sehen können, ob Bestände aktuell sind, Übertragungen funktionieren und Lieferungen abgeschlossen sind.

Ich sage das in jeder Beratung. Automatisierung ist nur dann stark, wenn du sie überwachst.

Dropshipping richtig gemacht: So wächst dein Handel stabil

Dropshipping ist kein Trend. Es ist eine sinnvolle Erweiterung für Händler, die ihr Sortiment gezielt ausbauen wollen. Du brauchst kein großes Lager, kein zusätzliches Personal und kein gebundenes Kapital. Was du aber brauchst, sind Kontrolle, Struktur und Partner, die zuverlässig arbeiten.

Wenn du Dropshipping professionell umsetzt, profitierst du von Flexibilität und Wachstum ohne Risiko. Wer Prozesse sauber aufsetzt, Tools wie Jobby nutzt und regelmäßig prüft, schafft ein stabiles Fundament für den eigenen Handel.

Dein Kunde kennt nur dich. Wenn du für Verlässlichkeit stehst, dein Markenbild konsequent hältst und deine Abläufe im Griff hast, funktioniert Dropshipping. Nicht als Hype, sondern als solides Geschäftsmodell, das dich weiterbringt.